Prä­fe­renz­mes­sung / Dis­crete-Choice-Ex­pe­ri­men­te

Um erfolgreich neue Produkte lancieren zu können, müssen Sie die Präferenzen Ihrer Kunden kennen. Bei der Gestaltung einer akzeptierten Regulierung sind die Präferenzen der Bevölkerung entscheidend. Wir messen für Sie die Zahlungsbereitschaft für Innovationen, bewerten den Nutzen für Kosten-Nutzen-Analysen und ermitteln die Risikoneigung oder Preissensitivität Ihrer Kunden (Riskprofiling).

In­no­va­ti­ve Me­tho­den

Wir befragen die Kunden nicht direkt zu ihren Präferenzen und Zahlungsbereitschaften, sondern leiten diese in Experimenten indirekt von Marktentscheidungen her. Beispiele für solche innovativen Methoden sind die Discrete-Choice-Experimente und die Choice-Based-Conjoint-Analysen. Diese Marktexperimente sind zugleich wissenschaftlich fundiert, psychologisch überzeugend und äusserst praxisrelevant; denn das fundamentale Problem der sogenannten Gratismeinungen, mit dem noch heute viele konventionelle Befragungen kämpfen, wird ausgeschlossen.

Zah­lungs­be­reit­schaft für neue Pro­duk­te

Mit unseren innovativen Methoden können wir neue Varianten von Produkten und Dienstleistungen vor der Markteinführung durch die Kunden beurteilen lassen. Die Unternehmen erhalten damit wertvolle Informationen darüber, wie wichtig einzelne Produkteigenschaften sind. Die Kundenbedürfnisse lassen sich sogar in Geldeinheiten messen. Wir ermitteln Zahlungsbereitschaften für einzelne Produkteigenschaften, gesamte Produkte sowie Preiselastizitäten der Nachfrage. Diese Kenntnisse ermöglichen ein bestmögliches Produktdesign. So erhalten Sie fundierte Entscheidungshilfen zum Produktangebot, zur optimalen Bündelung und zum angemessenen Preis.

Kos­ten-Nut­zen-Ana­ly­sen

Die Analyse der Kundenbedürfnisse ist auch mit Blick auf regulatorische Themen relevant, etwa für die Zulassung von Medikamenten, wo Kosten-Nutzen-Analysen immer wichtiger werden. Ein Vergleich etwa von verschiedenen Therapiemöglichkeiten zeigt auf, in welchem Verhältnis die finanziellen Kosten zum Nutzen für Patienten stehen. Diese Klärung von Kosten, Nutzen und Wirksamkeit kann die Diskussion um Medikamente versachlichen.

Einblick in unsere Arbeiten

Bestimmung von Preiselastizitäten

Discrete-Choice-Experiment, Postprodukte, Wettbewerbsverfahren

Bestimmung der Eigen- und Kreuzpreiselastizitäten von Postprodukten im Auftrag eines Anbieters von Postdienstleistungen. Zur Verwendung im Rahmen eines Verfahrens der Wettbewerbsbehörde.

Kundenpräferenzen Telekommunikation

Qualitätsindikator, Telekommunikationsdienst, Ländervergleich

Messung der Präferenz für Qualität bei Telekommunikationsdienstleistungen im Vergleich von Kunden der Schweiz und Deutschlands. Feststellung ähnlicher Präferenzen im Festnetz, aber deutlich höherer Zahlungsbereitschaft der Schweizer im Mobilfunk.

Lebensverlängernde Behandlungen

Kosten-Nutzen-Analyse, Discrete-Choice-Experiment, Gesundheitsökonomie

Forschungsprojekt im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 67 zu Kosten und Nutzen lebensverlängernder Massnahmen am Lebensende. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds.

Mehrleistungen im Bereich Zusatzversicherung

Zusatzversicherung, Zahlungsbereitschaft, Discrete-Choice-Experiment

Bestimmung der Zahlungsbereitschaft von potenziellen Kunden zu Zusatzleistungen (Einzelzimmer, freie Arztwahl etc.) im Spital.

Präferenzmessung Online-Versicherungen

Zahlungsbereitschaft, Versicherungsprodukt, Discrete-Choice-Experiment

Bestimmung der Zahlungsbereitschaft für den Abschluss von Online-Versicherungen mittels Discrete-Choice-Experimente zur optimierten Produktgestaltung. Im Auftrag eines grossen Versicherungsunternehmens.

Produktdesign für ambulante Leistungserbringung

Discrete-Choice-Experiment, Präferenzmessung, Produktdesign

Nutzenbefragung von potenziellen Kunden zu Eigenschaften eines neuen Angebots für ambulante Leistungserbringung in spezialisierten Pflegepraxen.

Riskprofiling

Risikoneigung, institutioneller Investor, Präferenzmessung

Messung von Risikopräferenzen bei einem grossen institutionellen Investor. Im Auftrag eines international tätigen Vermögensverwaltungsunternehmens.

Soziale Präferenzen im Gesundheitswesen

Präferenzmessung, Discrete-Choice-Experiment, Gesundheitsökonomie

Ermittlung von sozialen Präferenzen der Schweizer Bevölkerung für die Ausgestaltung des Gesundheitswesens mittels eines Discrete-Choice-Experiments. Pilotstudie für ein europäisches Forschungsprojekt.

Zahlungsbereitschaft für Medikamente

Discrete-Choice-Experiment, Präferenzmessung, Pharma, Pricing

Ermittlung der Präferenzen und Zahlungsbereitschaften behandelnder Ärzte und Budgetverantwortlicher von Spitälern für verschiedene Eigenschaften eines neuen Medikaments. Im Auftrag eines internationalen Pharmaunternehmens.

Zahlungsbereitschaft für Replay-TV

Discrete-Choice-Experiment, Präferenzmessung, Zahlungsbereitschaft

Ermittlung der Zahlungsbereitschaft der Schweizer TV-Konsumenten für Replay-TV und Werbespulen.

Dr. Harry Telser

Kunden

Apotheken - Bundesämter - Fachverbände - Kabelnetzbetreiber - Krankenversicherungen - Pharmaunternehmen - Telekommunikations- und Medienunternehmen - Telekommunikationsverbände - Versicherungen

Publikationen

End of life He­alth­ca­re Ex­pen­dit­u­re Test­ing Eco­no­mic Ex­pl­ana­ti­ons: Using a Dis­crete Choice Ex­pe­ri­ment

For years, it has been known that healthcare expenditure (HCE) spent during an individual's last year of life accounts for a high share of lifetime HCE (Lubitz and Riley, 1993; Riley and Lubitz, 2010). From the point of view of standard economics, this finding is puzzling because an investment in health is unlikely to have a sufficiently long payback period. However, Becker et al. (2007) and Philipson et al. (2010) have advanced a theory designed to explain high willingness to pay (WTP) for an extension of life close to its end. Their work has several empirically testable implications, which will be extended by using invoking the concept of 'pain of risk bearing' introduced by Eeckhoudt and Schlesinger (2006). This contribution seeks to test these implications using evidence from a Discrete Choice Experiment (DCE) performed in 2014, involving 1,529 Swiss adults. An individual setting where the price attribute is substantial out-of-pocket payment for a novel drug for treatment of terminal cancer is distinguished from a societal one, where it is an increase in contributions to social health insurance. Most of the economic predictions receive empirical support; however, estimated societal WTP may not exceed its individual counterpart, although there is evidence of both altruism and the effect of the public good characteristic of a therapy covered by social health insurance.

Un­be­zahl­bar? Der Wert me­di­zi­ni­scher Be­hand­lun­gen am Le­bens­en­de

Wie viele medizinische Behandlungen vor dem Tod gibt es, die nur geringen Nutzen haben? Welchen Preis dürfen lebensverlängernde Massnahmen haben? Und was denkt die Schweizer Bevölkerung über Kosten und Wert von lebensverlängernden Massnahmen? Diesen schwierigen Fragen muss sich die Gesellschaft stellen. Zusammen mit der Universität Zürich und dem CSS Institut für empirische Gesundheitsökonomie untersuchen wir, ob die medizinischen Ressourcen am Lebensende optimal eingesetzt werden und ob die Gesellschaft eine Obergrenze für Kosten kurz vor dem Tod befürwortet bzw. wie hoch diese sein könnte. Link zur Publikation (NFP 67)

Does end-of-life he­alth­ca­re ex­pen­dit­u­re re­flect in­di­vi­du­al and so­cie­tal pre­fe­ren­ces?

End-of-life costs are a substantial contributor to health care expenditures. Expensive new drugs with high costs per quality-adjusted life year (QALY) are widely discussed, but there is little information about the individual's willingness to pay (WTP) (both patients and members of the society) for such drugs. In this study, we elicit the preferences for end-of-life cancer treatments of the Swiss population. We conducted a discrete-choice experiment via an online survey with 1,527 representatively chosen Swiss individuals. The experiment was divided into two parts: an insurance setting (societal viewpoint) and a treatment setting (individual viewpoint). In the insurance setting, respondents had to choose between health insurance contracts with different coverage of cancer drugs for end-of-life treatments. In the treatment setting, respondents had to choose between different drugs from the perspective of a hypothetical end-stage cancer patient. In the insurance experiment, the individual marginal WTP amounts to 103 CHF of yearly insurance premium per additional month of survival time of cancer patients and 76 CHF to increase the quality of a patients’ life per 10 points (on a scale from 0 to 100). The societal mean WTP for a QALY amounts to 213,465 CHF for adult patients, 255,562 CHF for children and 153,590 CHF for elderly, respectively. In the treatment setting, the marginal WTP amounts to 3,686 CHF for an additional month of survival time and 8,965 CHF to increase the quality of life per 10 points. The mean WTP for a QALY amounts to 95,943 CHF. The WTP values vary considerably with regard to socio-demographic variables and affectedness, showing heterogeneous preferences in the Swiss population. The results show that the WTP for end-of-life treatments in Switzerland are high and lie above the common thresholds used by health technology agencies. WTP for a QALY is higher in the insurance setting, which might be due to solidarity or altruism. We can also see that a QALY is not a QALY. WTP for a QALY for children is about 65 percent higher than for the elderly.